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Valentin Boettcher's Site

Regen

Posted on in Neuseeland • 752 words • 4 minute read

Hallo mal wieder. Wie es aussieht, gibt es mal wieder einen neuen Blogpost. Es scheint paradox, ist jedoch zumindest für mich zutreffend: Partout habe ich das Gefühl, etwas nicht erwähnt zu haben. Eigentlich sollte man sich doch an seine letzte Woche erinnern können… Nun, wie auch immer. Das was ich aus dem konfusen Brei, der sich bei mir Gedächtniss schimpft, fischen kann und dann auch noch ausreichend interessant erscheint, folgt nun.

Die letzte Woche war vor allem durch ein ausgezeichnetes Regenwetter gekennzeichnet. Nicht einfach nur Regen, es kommt noch besser, auch viel Grau und noch mehr Sauna (Sonne erhitzt zwischen Boden und Wolken festsitzende Luft). Somit hatte ich wenig im Garten, dafür aber mehr im Haushalt zu tun und kann nun sehr effizient den gesamten Kern in einem Stück aus einer Walnuss schälen. Ja und die Tage verflogen. Ich weiß wirklich nicht wie, aber am Ende des Tages hatte ich immer keine Zeit mehr :). Einen Abend haben wir “Catch me if You Can” gesehen, trés amusant, wenigstens an Das kann ich mich noch erinnern.

Mir kahm die zündende Idee ein Arbeitstagebuch zu führen, sodass ich wenigstens meinen Großtaten Pralen kann. Bisher sieht das Ganze ganz Ambitioniert so aus: (wobei ich schon einmal interpolieren musste…)

  1. Nov: cutting flax, bundling it, digging it out
  2. Nov: Cleaning Lamps in ceiling, cleaning inside of the car 100%
  3. Nov: Filling the flax hole, cleaning plant storage, salt-watering weeds
  4. Nov: Cracking Walnuts, Weeding and Pruning in Community Gardens
  5. Nov: Free Day, Hiking
  6. Nov: Nut Shelling, Cleanup of Garden Space, Sorting Pots
  7. Nov: Vacuuming, Free Day (Museum)
  8. Nov: Pruning, Weeding (long, 5h+)

Am Samstag dann hatte ich einen freien Tag und entfloh in den relativ regenfreien Süden auf eine Wanderung am Kapiti Coast. Nun, das Ganze ist ausreichend photographisch dokumentiert und somit habe ich nur zu berichten, dass ich auf dem Rückweg fast im aufgewühlten Meer baden wollte, mich aber nicht dazu durchringen konnte. Ich habe dann aber mit dem Auto ein paar Runden gedreht … nicht ins Meer :P aber durch die Umgebung. Paraparaumu ist doch ein ganzes Stück großer, als ich zunächst annahm.

Gestern dann unternahm ich einen noch besser durch Photographie dokumentierten Ausflug in das “Southward Car Museum”. Sir Len Southward fing irgendwann im letzten Jahrhundert an, als Mechaniker eine Automobilwerkstat zu führen. Das verhalf ihm dann einem Reichtum, der nur durch das Sammeln älterer, neuerer, schöner, hässlicher, ausgefallener, … Automobile umgesetzt werden konnte. Und heute können wir dank seiner Generosität das Ganze als Museum erleben. Allein mit 10% der Ausstellung verbrachte ich meine erste Stunde und las fast alle kleinen Täfelchen zu den Exponaten. Später dann sparte ich mir das, um zugunsten der vollständigen Besichtigung des Museums (Die Halle, ein Motoradbalkon und ein großer Keller), ein schnelleres tempo an den Tag zu legen, nur noch interessantere Exponate näher zu studieren und meinen Aufenthalt von weiteren 9 Stunden auf erträgliche 3 (insgesammt also 4) Stunden zu beschränken.

Besonders interessant waren bei all dem die alten Kuriositäten wie das, erstaunlicher Weise zu seiner Zeit (in den 30iger Jahren des 20. Jhd.) recht populäre, Phänomobil. Das Phänomobil ist eine Art Dreiratswäglchen, bei dem der Motor direkt über dem Vorderrad sitzt und sich beim Steuern mitdreht. Man lenkt dabei mit einer, rechtwinklig zur Lenkachse angebrachten Stange und steuert den mit zwei roten Propellern gekühlten Motor über zwei Ventile. Desweiteren fand ich viel Freude an diversen Sportwagen, aber auch an einem frühen Mercedes mit Flugzeugmotor und wassergekühlten Bremsen. Man konnte den Dreitonner nur im dritten Gang fahren, da bei den ersten beiden nur ein Burnout (Reifendurchdrehen) zu erwarten war. Neben allerhand verrückter Custom-Cars gab es auch verrückte Mini Autos wie die BMW Isetta (hergestellt nach einer Linzens einer Italienischen Firma mit einigen Verbesserungen seitens BMW), Oldtimer, motorisierte Tandemfahrräder und Flugzeuge. Ein höchst interessanter Aufenthalt, besonders wenn man sich die Produktionszahlen einiger Modelle ansieht. Wenn die alle heute noch fahren würden… Auch der Leistungsanstieg von mickrigen 8-12 PS der motorisierten (“Horseless” fancy, fancy!!) Pferdekutschen zu Sportwagen mit 300 PS und mehr. Zudem gab es zu Anfang einen recht großen Markt für die einfach zu handhabenden und leisen Elektromobile, die dann aber von der Entwicklung des Verbennungsmotors überholt wurden. Heute noch wird die Sammlung stetig erweitert und erstaunliches an halb verwrackten Wagen geleistet.

Heute habe ich zur Abwechslung mal schönes Wetter und hart gearbeitet. Dabei hat mir Grübelei und Gudruns Modellansatz Podcast die Zeit versüßt. Schon wieder ein neues Wunschstudienfach: Technomathematik! Fast wie Kybernetik, aber noch vielseitiger.

Nun denne, jetzt gehts für den Sonnenuntergang auf zum Strand! Bis zum nächsten mal.