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Valentin Boettcher's Site

Better late than never: Updates

Posted on in Canada • 659 words • 4 minute read

Dresden wird mich so bald nicht wiedersehen. Ich sitze im letzten Zug nach Gera, nachdem ich meine Schlüssel dem Nachmieter übergeben habe. Mein Bettzeug der letzten Nacht habe ich noch bei Daniel abgeliefert, der mir zum Abendbrot einen himmlischen Gemüseauflauf kredenzte.

Am vergangenen Wochenende war ich mit Uta gleich zu zwei Konzerten bei den Jazztagen und noch ein letztes Mal in der sächsischen Schweiz. Gestern kochte ich dann für elf Personen veganes Chili con Carne1 und bereitete Stockbrot Teig vor. Letzteres wurde dann bei einem kleinen Herbstfeuer auf der Terrasse zusammen mit Marshmallows zubereitet. Danach gab es einen Halloween-Spieleabend bei einer Freundin, zu dem ich allerdings stark verspätet erschien, da ich vorher noch beim feuer gemütlich mit Daniel, Goran (ein Freund aus dem Institut) und Hannes (zwei Wohnungen über mir) saß. Zuletzt gingen wir aus Holzmangel zur thermischen Verwertung des Papiermülls über. Als wir jedoch aus Versehen eine Tube mit Vaseline, die noch in ihrer Verpackung verblieben war, ins feuer warfen, zwang uns die Rauchentwicklung zu einer Löschaktion. Nach einer Dusche nahm ich dann noch die letzten Minuten des Spieleabends mit.

Damit ist die Dresden Story vorerst zu Ende. Ich werde noch weiterhin mit der Gruppe in Dresden an einem Paper arbeiten, aber mein Schlüsselbund ist leer. Alles ist verkauft, verschenkt oder einfach in der WG zurückgelassen.

Mit dem CAQ, den ich September erhielt, stand meiner Bewerbung für den Study Permit nichts mehr im Weg. Immer noch unter der Annahme, dass meine Bewerbung für den Study Permit noch an die 12 Wochen in Bearbeitung sein würde, wartete ich noch eine Woche auf eine englische Saldenbescheinigung der DKB. Jedoch schickte ich die Bewerbung ohne die Bescheinigung an einem Sonntagabend ab, weil mir die Zeit unter den Nägeln brannte. Zwei Tage später bekam ich dann die Aufforderung meine biometrischen daten aufnehmen zu lassen. Zwecks dessen buchte ich für Donnerstag einen Termin bei einem Dienstleister in Berlin einen Termin und konnte diesen gleich noch mit einem Konzertbesuch (Toro y Moi) verbinden. VFS Global, der Dienstleister, war wegen der Ukraine immer noch im Ausnahmezustand und so war es gar nicht so einfach, überhaupt in die Filiale zu kommen. Als ich dann in den Empfangsraum vorgedrungen war, durfte ich mir die Wartezeit mit Schmuckstücken der maschinellen Übersetzung versüßen. So wurde zum Beispiel “Closed Circuit Television” mit “Geschlossenes Kreislauf Fernsehen” anstatt mit “Videoüberwachung” übersetzt. Die Aufnahme der Fingerabdrücke und eines Fotos waren dann eher unspektakulär.

Am Samstagabend bekam ich dann eine E-Mail Benachrichtigung, die mir mitteilte, dass sich in meinem Fall etwas getan hätte. Mein erster Gedanke, es sei etwas schiefgelaufen, bewahrheitete sich nicht. Tatsächlich hatte man die Bewerbung (vorläufig) bewilligt. Und das mit weniger als einer Woche Bearbeitungszeit.

Schon Mitte September hatte sich für mich eine Wohnmöglichkeit in Montreal ergeben, welche relativ zur Uni und dem Mount-Royal Park eine sehr tolle Lage hatte. Nach Rücksprache mit meinem Vermieter konnte ich dann meinen Flug für den 10. November buchen. Da die Flüge von Paris aus günstiger sind, fasste ich kurzerhand den Plan ein paar Tage in Paris zu verbringen, damit es sich lohnt, und mich dort mit einer Freundin treffen, die zurzeit ein Erasmussemester in Bordeaux macht.

Ein Nachmieter fand sich recht schnell und was folgte, waren Corona, Bürokratie, Ausräumen, verkaufen, ein Besuch bei Nicolai in Aachen und nun eine Zugfahrt :). Bei Nicolai war es, wie erwartet, recht schön. Da auch seine Mutter zugegen war, konnten wir uns, auch wenn Nicolai arbeitete gut die Zeit vertreiben. So war ich an einem Tag in drei Ländern binnen weniger Minuten ^^. Da Nicolai und seine Freundin vegan leben, konnte ich mal das volle Veganerprogramm ausprobieren. Und siehe da: ist gar nicht schlecht. Sogar der fake Käse ist ziemlich gut.

In der letzten Woche habe ich lose Enden verknotet, das Zimmer noch ein wenig renoviert und die Holzmöbel mit Leinöl gepflegt. Wohin ist nur die Zeit. Je ne sais pas.

Damit habe ich wohl alles abgehakt :). Bis zum nächsten Mal.


  1. mit Soja-Hack und Gruenkernschrot als Fleischersatz ↩︎